Bergbau bleibt sichtbar

Der Bergbau hat das Gesicht des Saarlandes verändert – Fördertürme, Bergehalden und Absinkweiher prägen vielerorts die Landschaft. Diese Landmarken halten die Erinnerung an den aktiven Bergbau lebendig.

Der Bergbau hat einzigartige Bauten geschaffen, die Teil der saarländischen Kulturgeschichte geworden sind. Allen voran natürlich die vielen erhaltenen Fördertürme des Steinkohlenbergbaus, die auch die über 150-jährige Geschichte des Schachtbaus nachvollziehbar machen. Beispielhaft stehen hierfür die Fördertürme der Grube Itzenplitz (von 1886/1957) und der mit 87 m höchste Förderturm an der Saar, der „Weiße Riese“ in Göttelborn (von 1994). Landschaftsprägend sind unter anderen die von der Autobahn gut sichtbaren Fördertürme in Luisenthal, der moderne Förderturm der Grube Warndt oder der fast 50 m hohe Förderturm des Nordschachts des Bergwerks Saar in Falscheid.

Denkmäler des Bergbaus

Die ehemalige Grube Itzenplitz im Ortsteil Heiligenwald der Gemeinde Schiffweiler.

Die ehemalige Grube Itzenplitz im Ortsteil Heiligenwald der Gemeinde Schiffweiler.

Die ehemalige Grube Luisenthal in Völklingen

Die ehemalige Grube Luisenthal in Völklingen.

Der Hammerkopfturm der ehemaligen Grube Camphausen im Ortsteil Fischbach der Gemeinde Quierschied

Der Hammerkopfturm der ehemaligen Grube Camphausen im Ortsteil Fischbach der Gemeinde Quierschied.

Die ehemalige Grube Viktoria in Püttlingen

Die ehemalige Grube Viktoria in Püttlingen.

Die ehemalige Grube Göttelborn in Quierschied

Die ehemalige Grube Göttelborn in Quierschied.

Halden als Landmarken

Die großen Tafelberghalden wie die in Reden, Ensdorf und Göttelborn sind weithin sichtbar, ihre schwarz gehaltenen Flanken werden auch zukünftig an die industrielle Vergangenheit erinnern. Kleinere Halden sind weniger imposant, prägen aber dennoch ihre Umgebung. So wie die Halde der ehemaligen Grube Jägersfreude an der Grühlingstraße, deren zerklüftete Oberfläche aus dem sie umgebenden Wald herausragt, oder die Halde am Bahnhof in Bexbach, die als eine Vertreterin der eher kleineren Kegelschütthalden durch ihre zentrale Lage das Ortsbild Bexbachs mitbestimmt.

Bergehalden im Saarland

Auf dem Plateau der Halde der ehemaligen Grube Luisenthal in Völklingen

Auf dem Plateau der Halde der ehemaligen Grube Luisenthal in Völklingen.

Das Gipfelkreuz der Halde Viktoria in Püttlingen. Die Halde wurde 2006 zum   Naturschutzgebiet erklärt

Das Gipfelkreuz der Halde Viktoria in Püttlingen. Die Halde wurde 2006 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Der Himmelsspiegel der Halde Lydia der ehemaligen Grube Camphausen in Fischbach

Der Himmelsspiegel der Halde Lydia der ehemaligen Grube Camphausen in Fischbach.

Die Halde der ehemaligen Grube Maybach in Friedrichsthal

Die Halde der ehemaligen Grube Maybach in Friedrichsthal.

Die Halde der ehemaligen Grube Göttelborn in Quierschied

Die Halde der ehemaligen Grube Göttelborn in Quierschied.

Die Halde der ehemaligen Grube Reden in Schiffweiler

Die Halde der ehemaligen Grube Reden in Schiffweiler.

Absinkweiher

Auch die ehemaligen Absinkweiher stellen eine landschaftliche Besonderheit dar und üben einen besonderen Reiz aus. Die häufig sehr flachen, heute vor allem durch Niederschlag gespeisten Gewässer können temporär trockenfallen und geben dann ihre Bergbauvergangenheit in Form ihres schwarzen Untergrundes preis. Auf den ersten Blick sind es vermeintlich unwirtliche Flächen, die aber gerade aufgrund der extremen Bedingungen ökologisch besonders wertvoll sind und damit ein besonderes Landschafts‐ und Naturerlebnis bieten.

Der Absinkweiher der Halde Viktoria in Püttlingen ist Teil des Naturschutzgebiets „Bergehalde Viktoria“

Der Absinkweiher der Halde Viktoria in Püttlingen ist Teil des Naturschutzgebiets „Bergehalde Viktoria“.

Wichtige Denkmäler einer vergangenen Epoche

Viele saarländische Kulturdenkmäler haben eine kultur‐ und architekturgeschichtliche Bedeutung, die weit über die Landesgrenzen hinausreicht. Beispiele dafür sind der 1892 errichtete Rechtsschutzsaal in Bildstock, der als „Geburtsort“ der Saarländischen Arbeiterbewegung gilt, sowie der Hammerkopfturm der Grube Camphausen in Fischbach, den die Bundesingenieurkammer 2016 als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet hat.

Neue Zeichen für die Ära des Nachbergbaus

Den Gipfel der Bergehalde Duhamel in Ensdorf markiert seit 2016 das Saarpolygon als weithin sichtbares Symbol für die Zeit des aktiven Bergbaus an der Saar und Landmarke des Nachbergbaus. Die fast 30 Meter hohe und begehbare Stahlkonstruktion vereint die bergmännische Vergangenheit mit dem Blick in die Zukunft. Das Saarpolygon steht für den Wandel: Es verändert seine Form, je nachdem von welcher Seite aus man es betrachtet.

Video: Das Saarpolygon ist nicht nur ein touristischer Anziehungspunkt, es ist als begehbare Landmarke ebenso ein Symbol für Tradition, Wandel und Zukunft.